Das Fahrwerk
Das wohl komplexeste Thema am gesamten Fahrzeug.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau
- Radstand
- Spurweite
- Fahrhöhe/Neutralstellung
- Ein- und Ausfederweg
- Nachlauf, Sturz und Spur
- Ackermann Lenkung
Einleitung
Hier kommt alles zusammen. Radstand, Spurweite, Gewicht, Gewichtsverteilung, Verwindungssteifigkeit des Rahmens, Aufbau der Lenkung. All diese Faktoren spielen schon eine Rolle, noch bevor man das Fahrwerk konstruiert hat. Danach kommen noch Dinge wie Spur, Sturz und Nachlauf dazu.
All das kann man beeinflussen um das Auto enorm performant zu machen.
Nachdem der Rahmen gebaut ist, der Radstand bestimmt ist und alle Faktoren des Rahmens optimiert sind, geht es darum ein funtionierendes Fahrwerk zu bauen.
Disclaimer
Der Aufbau dieser Seite ist, zum Großteil, nach Relevanz beim Bauen geordnet. Bitte komplett lesen!!!!!!
Es gibt einige Dinge auf die ich nicht ganz oder sogar gar nicht eingehe. Das liegt daran, das diese Dinge nicht relevant oder nicht veränderbar sind, an Klemmbaustein Autos.
Aufbau
Es gibt verschiedene Arten von Fahrwerkstypen. McPherson, Starrachse und noch viele mehr. Alle haben Vor- und Nachteile. Ich habe mich für die Doppelquerlenkerachse entschieden. Sie ist sehr einfach nach zu bauen, sehr stabil und sehr gut anpassbar.
Radstand/Wheelbase
Der Radstand ist der Abstand zwischen der Vorderachse und der Hinterachse. Hier entscheidet sich wie agil das Auto bei welcher Geschwindigkeit ist. Dieser wird schon beim Rahmenbau bestimmt.
Für eine kurvenreiche Strecke empfiehlt sich ein kurzer Radstand.
- das Auto wird agiler und wendiger
- lässt sich aber bei hohen Geschwindigkeiten schwerer kontrollieren.
Für eine Strecke mit langen schnellen Geraden empfiehlt sich ein langer Radstand.
- das Auto wird träger
- ist aber wesentlich stabiler bei hohen Geschwindigkeiten und lässt sich einfacher kontrollieren
Ich habe mich hier einfach an einem 1:10 Tourenwagen orientiert und einen Radstand von 257mm gewählt.
Generell ist hier zu sagen, orientiert euch für den Anfang an richtigen Rc Modellen. Sie funktionieren und vereinfachen uns den Bau des Autos
Spurweite
Die Spurweite bestimmt durch ihre Maß, bei welcher Geschwindigkeit das Auto wie agil oder auch zu agil ist. Dasselbe Prinzip wie dem Radstand .
Spurweite/Track Width
Die Spurweite ist der Abstand zwischen den linken und rechten Rädern ( Mitte). Hier entscheidet sich wie agil das Auto bei welcher Geschwindigkeit ist.
Für eine kurvenreiche Strecke empfiehlt sich eine schmale Spurweite.
- das Auto wird agiler und wendiger
- lässt sich aber bei hohen Geschwindigkeiten schwerer kontrollieren.
Für eine Strecke mit langen schnellen Geraden empfiehlt sich eine breite Spurweite.
- das Auto wird träger
- ist aber wesentlich stabiler bei hohen Geschwindigkeiten und lässt sich einfacher kontrollieren
Ich habe mich hier einfach an einem 1:10 Tourenwagen orientiert und einen Radstand von 200mm gewählt (gängig: eher 190 mm).
Generell ist hier zu sagen, orientiert euch für den Anfang an richtigen Rc Modellen. Sie funktionieren und vereinfachen den Bau des Autos.
Fahrhöhe
Die Fahrhöhe ist das Gleiche wie die Neutralstellung des Fahrwerks. Es ist die Höhe des Fahrzeugs, im stehenden Zustand nur mit der Last des Fahrzeugs auf dem Fahrwerk.
Die Fahrhöhe wird definiert durch die Einbaulage des Federbeins und der Stärke der Feder. Die Fahrhöhe ist natürlich den Bedürfsnissen der Strecke, bzw des Einsatzzweckes anzupassen. Weiter unten gehe ich auf die verschiedenen Achsparameter wie Spur und Sturz ein. Ganz wichtig hierbei, diese Parameter ändern sich bei einer Höhenveränderung des Fahrwerks!
Ein- und Ausfederweg
An dieser Stelle möchte ich ein paar Mythen aus der Klemmbausteinwelt klarstellen. Ein gutes Fahrwerk definiert sich nicht durch ein knallharte Federn, was einfach nur bewirkt das das Auto in Neutralstellung voll ausgefedert ist. Natürlich müssen bei einem Rennstreckenauto, für glatte Strecken, härtere Federn rein. Dennoch braucht auch ein Rennstreckenauto einen Ausfederweg.
Beispiel:
Wenn das Auto durch eine Bodenwelle fährt soll das Fahrwerk ausfedern und somit sicherstellen das die Räder auch in der Bodenwelle Traktion haben. Gerade bei einem starken Lastwechseln ( zum Beispiel abruptes Gas geben) kann das Auto, ohne Traktion, in so einer Situation ausbrechen.
Bei Kurvenfahrten federt das Auto auf den äußeren Rädern ein. Würden dabei die inneren Räder nicht ausfedern, würden sie den Bodenkontakt verlieren.
Ein weiterer Mythos ist, das man bei einem Lego Federbein nicht von einem Federbein sprechen kann. Genau genommen ist es nur eine Feder. Ein vollwertiges Federbein besteht aus einem, meist, hydraulischen Dämpfer und einer Feder. Dieser Dämpfer ist dafür da die, auf- und abwärts, Bewegung beim ein- und ausfedern zu bremsen und das Fahrwerk wieder zu stabilisieren. Sprich, das Fahrzeug nimmt einen Stoß auf und geht sofort wieder in die Neutralstellung. Nur eine Feder, würde dazu führen das das Auto zum nachschwingen neigt. Dadurch würde man massiv Bodenhaftung einbüßen und das Auto wäre kaum kontrollierbar!
Nachlauf, Sturz und Spur
Das sind die Achsparameter die man verändern kann und wesentlich Einfluss auf die Performance des Autos haben. Hier wird es etwas Tricky, da sich manche Parameter gegenseitig beeinflussen und je nach Fahrsituation verändern.
Disclaimer
Manche Parameter lassen sich nur bedingt verändern und manche nur in Verbindung mit dem Wheelhub 110t.
Wheelhub 110T
Nur mit dem Wheelhub 110T hat man die Möglichkeit Einfluss auf alle Parameter zu haben.
Voreingestellt ist mit:
- -2° Sturz Va und Ha
- -1° Einzelspur VA
- +3° Einzelpur HA
Je nach Höhe des Autos verstellt man den Sturz. Höher bedeutet weniger Sturz und niedriger mehr Sturz.
Durch Veränderungen am Sturz verändert man automatisch auch die Spur. Deshalb empfehle ich einstellbare Spurstangen zu verbauen.
Eingestellt wird der positive Nachlauf in dem man die obere Aufhängung des Wheelhubs nach hinten versetzt. Hier wieder ein weiterer Vorteil des Spaceframe. Man kann das mit halben Liftarmen umsetzen